Rund 11.000 Haushalte waren 
													mehrere Stunden lang ohne 
													Strom. Vielerorts standen 
													Keller unter Wasser. 
													Stellenweise hatte es mehr 
													als 50 Liter pro 
													Quadratmeter geregnet, Bäche 
													und kleinere Flüsse traten 
													über die Ufer. Dem 
													Gewittersturm fiel auch im 
													benachbarten Polen ein 
													Mensch zum Opfer.
													
													
													Im sächsischen Neukirchen 
													starben eine Frau und zwei 
													Männer beim Versuch, 
													Habseligkeiten im Keller des 
													Mehrfamilienhauses vor 
													eindringendem Wasser zu 
													retten. Die Feuerwehr fand 
													die 72-Jährige, ihren Mann, 
													74, sowie einen 63-jährigen 
													Nachbarn beim Auspumpen des 
													Untergeschosses. Eine Ärztin 
													konnte nur noch ihren Tod 
													feststellen. 
													Staatsanwaltschaft und 
													Polizei gehen von einem 
													tragischen Unglück aus. Das 
													schnell ansteigende Wasser 
													habe die Menschen überrascht 
													"und sie ertranken", teilten 
													die Behörden mit. Im Ort 
													gebe es zahlreiche Bäche, 
													die über die Ufer getreten 
													waren, sagte ein 
													Polizeisprecher der 
													Nachrichtenagentur DPA.
													
													
													Quelle: stern.de 07.08.2010
													 
													
													
													"Land unter" in Chemnitz
													
													
													
													Die Situation, die sich am 
													Samstagmorgen in Chemnitz 
													und dem Umland bot, ließ bei 
													vielen nicht nur die 
													Erinnerung an das Hochwasser 
													vor acht Jahren hochkommen.
													
													
													
													Es war sogar nahezu die 
													gleiche Situation und das 
													sogar zum fast gleichen 
													Zeitpunkt. Die anhaltend 
													starken Niederschläge in der 
													Nacht vom Freitag zum 
													Samstag haben in Chemnitz 
													und dem Umland erneut ihre 
													verheerenden Spuren 
													hinterlassen. 
													
													
													Laut der Wetterstation in 
													Chemnitz fielen von Freitag 
													8.00 Uhr bis Samstag 8.00 
													Uhr mehr als 75 Liter Regen 
													pro m². Im Vergleich dazu 
													waren es in den 
													Augustmonaten 
													vorangegangener Jahre rund 
													78 Liter im ganzen Monat. 
													Das Augusthochwasser 2002 
													begann am ersten Tag ähnlich 
													wie jetzt mit 78 Liter pro 
													m². Der Starkregen hat über 
													Nacht die Pegel der Flüsse 
													extrem ansteigen lassen. 
													Nach Aussagen der Stadt lag 
													der Pegel der Chemnitz am 
													Samstag Morgen bereits bei 
													3,14 Meter, bei der 
													Würschnitz waren es 2,27 
													Meter und der Pegel der 
													Zwönitz zeigte 2,59 Meter. 
													Die Flüsse und die Bäche der 
													Region traten an mehreren 
													Stellen über die Ufer – 
													überschwemmten Straßen und 
													Plätze und fluteten 
													Kellerräume. 
													
													
													Dauereinsatz für Polizei, 
													Feuerwehr und THW, die 
													Straßen sperren oder Keller 
													auspumpen mussten. 
													
													
													
													Besonders betroffen waren 
													waren die Ortsteile, die an 
													Flüssen oder Bächen liegen. 
													Nach bisherigem 
													Kenntnissstand kostete das 
													Hochwasser sogar drei 
													Menschen das Leben. Die 
													Annaberger Straße war auf 
													weiten Teilen völlig 
													unpassierbar, vollgelaufene 
													Gleisbetten sorgten für den 
													Stillstand des öffentlichen 
													Nahverkehrs. Auch im 
													Ortsteil Harthau 
													überschwemmte das Wasser 
													Straßen und schnitt unter 
													anderem die Versorgung eines 
													Altenheimes ab. Hier rückte 
													die Wasserwacht mit 
													Schlauchboot an, um eine 
													Notversorgung zu 
													gewährleisten. 
													
													
													Interview Berthold Brehm 
													– Bürgermeister Stadt 
													Chemnitz 
													
													
													Viele Menschen hatten kaum 
													eine Chance sich auf die 
													Fluten vorzubereiten, denn 
													trotz des anhaltenden 
													Regens, kam die 
													Überschwemmung relativ 
													kurzfristig. 
													
													
													Interview Thomas Meyer – 
													Tankstellenbesitzer BaYWa, 
													Annaberger Straße 
													
													
													
													Gerade bei denen, die vom 
													Hochwasser im August 2002 
													betroffen waren, saß der 
													Schock besonders tief.
													
													
													
													Interview Thomas Meyer – 
													Tankstellenbesitzer BaYWa, 
													Annaberger Straße 
													
													
													
													Im Laufe des Tages ließen 
													die Regenfälle zwar nach, 
													doch für die Einsatzkräfte 
													von Feuerwehr und THW ist 
													noch lange nicht Schluss. 
													Zudem müssen die Fragen nach 
													den Ursachen des plötzlichen 
													Hochwassers geklärt werden. 
													Denn nach der 
													Hochwasserkatastrophe 2002 
													sollte es eigentlich nicht 
													noch einmal so weit kommen.
													
													
													
													Interview Berthold Brehm 
													– Bürgermeister Stadt 
													Chemnitz 
													
													
													All das steht jetzt Anfang 
													der Woche an. Zudem haben 
													Betroffene und Hilfskräfte 
													alle Hände voll zu tun, die 
													Schäden des Hochwassers zu 
													beseitigen und die dürften 
													erneut extrem hoch sein.
													
													
													
													Quelle: sachen-fernshen.de 
													07.08.2010
													 
													
													
													
													Lagefilm
													
													
													Samstag, 18.34 Uhr:
													Im Erzgebirgskreis wurde das 
													Umspannwerk Jahnsdorf 
													überflutet, bei 5700 Kunden 
													fiel daher zeitweise der 
													Strom aus. In Chemnitz 
													wurden laut Stadtverwaltung 
													26 Trafo-Stationen in den 
													vom Hochwasser betroffenen 
													Bereichen vom Netz genommen. 
													5000 Haushalte waren damit 
													ohne Stromversorgung. In der 
													Grundschule Harthau musste 
													die Einschulungsfeier 
													abgesagt werden, weil das 
													Gebäude nicht erreichbar 
													war. Auch die Eröffnung des 
													Stadtbades wurde abgesagt, 
													weil Maschinen und 
													Kellerräume unter Wasser 
													standen.
													
													
													Samstag, 17 Uhr:
													Neben zahlreichen 
													Abschnitten von 
													Bundesstraßen musste die 
													Bundesautobahn 72 zwischen 
													Chemnitz-Süd und 
													Stollberg-Nord für mehrere 
													Stunden voll gesperrt 
													werden. Dort trat ein Bach 
													über die Ufer und flutete 
													die Autobahn.
													
													
													Samstag, 15.14 Uhr:
													
													
													Beim Auspumpen eines Kellers 
													in Neukirchen bei Chemnitz 
													entdeckt die Feuerwehr drei 
													Leichen. Es 
													handelte sich um eine 
													72-jährige Frau, deren 
													74-jährigen Ehemann und 
													einen 63-jährigen Mann, die 
													Mieter in dem betroffenen 
													Mehrfamilienhaus waren, wie 
													die Polizei mitteilte. Wegen 
													der starken Regenfälle und 
													Überflutungen wollten die 
													drei Bewohner offenbar 
													Gegenstände aus dem Keller 
													bergen. Dabei wurden sie 
													vermutlich von dem schnell 
													ansteigenden Wasser 
													überrascht und ertranken. 
													Staatsanwaltschaft und 
													Kriminalpolizei ermitteln.
													
													
													Samstag, 13.23 Uhr:
													Feuerwehr und Polizei seit 
													dem frühen Morgen in 
													Chemnitz mit 400 Kräften im 
													Einsatz. Teilweise wurde der 
													Straßenbahnverkehr 
													eingestellt. Zwei 
													Pflegeheime in Klaffenbach 
													waren wegen des Wassers 
													nicht mehr erreichbar, die 
													Feuerwehr stand aber in 
													Kontakt zu den 
													Einrichtungen. Die 
													Stadtverwaltung richtete ein 
													Bürgertelefon ein.
													
													
													Quelle: www.bild.de